Allgemein, Sport

Recurve-Liga, 1. Wettkampf

Eine Woche nach den Compound-Bogenschützen kam für uns Recurve-Schützen der Tag der Wahrheit: Ligawettkampf No. 1. Erstmalig mussten wir nach Ebersberg, denn unsere Freunde von der BSG Ebersberg richteten diesmal den Wettkampf aus. Von hier aus ein herzlicher Dank an die BSG für Organisation, Durchführung und Verpflegung.

Hinten: Ingo, Uwe, Robert, Jürgen
Vorne: Fabian und Johanna

So. Nun zur Recurve-Liga. Nach dem es im Sommer eher so ausgesehen hatte, dass wir die Mannschaft krankheitsbedingt, wegen Hochzeit und Umzug oder „Na. I mog ned“ fast gar nicht zusammen bekommen werden, trat Heiner auf den Plan. Irgendwie gelang es ihm unseren Ingo davon zu überzeugen, für uns in der Liga zu schießen. Drauf hat er, der Ingo, es immer noch und ich glaube sooo viel an Überredungskunst hat es bei Ingo nicht gebraucht. Da verwandelte sich auch das „I mog ned“ (Für die nicht des Bayerischen mächtigen Leser: ich mag nicht) in ein „Mist, jetzt komm‘ ich nicht aus“ (letzteres ist nicht genau überliefert, könnte sich aber so oder so ähnlich zugetragen haben). 

Und schon waren es wieder fast 5 Schützen, denn einer aus dem Clan der Nibbe muss schließlich das Geschäft hüten, während der andere schießt. Mit einem der beiden Nibbe’s kamen wir folglich auf 4 Schützen.

Wer mir wirklich die ganze Freiluftsaison über fehlte, war unser Dead-Line Junkie Jürgen. In der vergangenen Saison bewies Jürgen dass er Nerven aus Drahtseil hatte. Schießen mit einer Restzeit von 10 Sekunden war für ihn kein Problem. Im Gegensatz zu mir. Anscheinend hatte der Gott der Bogenschützen Erbarmen mit mir, erhörte meine Bitte und sorgte dafür dass sich bei Jürgen alles wieder zum Guten wendet, so dass er den Kopf wieder frei hat und ans Bogenschießen denken kann. 

Nun waren wir  Fünf:

  • Ingo/Thomas
  • Robert
  • Johanna
  • Jürgen
  • Uwe

Wirklich erfreulich ist die Trainerarbeit von Johanna. Ihre Arbeit trägt Früchte! 2 Recurveschützen aus den Anfängerkursen sind mittlerweile so weit, dass sie erste Ligaerfahrungen sammeln können: Robert und Fabian. Ob sie das freiwillig tun oder als Freiwillige auserkoren wurden, ist ebenfalls nicht überliefert.

Nach der recht überschaubaren Wettkampfvorbereitung (1 x muss genügen?), ausgestattet mit vielen Tipps von Ingo, traten wir in Ebersberg mit 5 Schützen, sowie unserer Johanna, Trainerin und 2. Vorständin in Ebersberg an. Heiner, seines Zeichens 1. Vorstand des BSV, agierte wie auch die Jahre zuvor als Betreuer und Zettelschreiber.

Mit 6 Schützinnen/en gut ausgestattet konnten wir in Ebersberg 2 Teams bilden, die sich nach jeweils einem Match abwechselten. Was für uns den Vorteil hatte, sich zwischen den Matches regenerieren zu können. 

Im ersten Match trat Team I, bestehend aus Ingo, Johanna und Uwe gegen den BSV Taufkirchen/Vils an. Am Ende stand es 205:187 Ringe für uns. Wahrlich kein schlechter Start. Ingo schoss souverän, Johanna sehr gut, nur ich kam überhaupt nicht richtig in den Wettkampf. 

Das nächste Match bestritt Team II, bestehend aus Robert, Fabian und Jürgen. Gegner war der FC Puchheim. Wahrscheinlich war es für Jürgen ziemlich ungewohnt, dass er am noch genügend Zeit für seine 2 Pfeile hatte. Seine Mannschaftskollegen ließen ihm letztes Jahr wesentlich weniger Zeit. Jürgen schoss trotz oder wegen (?) langer Trainingsabstinenz sehr gut. Fabian, unser Neuling brachte ebenfalls eine sehr gute Leistung. 181:163 Ringe bedeuten die nächsten Punkte für den BSV.

Ich nutzte die Pause, schoss auf die Trainingsscheiben und stellte meinen Klicker etwas nach vorne. In der Hoffnung, dass ich nun weniger Probleme habe.

Im Match Nummer 3 musste wieder Team I antreten. Gegner war die SG Hallbergmoos. Leider ging dieses Match mit 207:211 Ringen ganz knapp verloren. Punktestand 4:2.

In diesem und in den folgenden Matches hätte ich gerne die Coolness von Jürgen als dritter und letzter Schütze gehabt. Stellt Euch einfach mal vor, Euch bleiben weniger als 40 Sekunden für 2 Pfeile. Ihr müsst aber noch mit 2 Schritten zur Startlinie. Pfeil aufgelegt mit Mühe und Not ins Rote gezittert. Könnte mit viel Glück noch eine 9 sein. Bogen abgesetzt. Nächster Pfeil aufgelegt. Jetzt bloß keinen Fehler machen. Sauber schießen. Die Uhr zeigt 15 Sekunden an und zählt gnadenlos nach unten. Bogen hoch, Visier auf die Scheibe. Ziehen. Ankern. Johanna fängt an zu zählen: 10 Sekunden. Du schießt rechts unten, nicht oben in die Mitte. Bogen irgendwie runter drücken. Wäre nicht in der Hüfte abknicken um das T beizubehalten besser? Egal. Johanna zählt: 8 Sekunden. Nach rechts wäre auch nicht schlecht. 7 Sekunden. Mist, der Klicker kommt nicht. Trotz nach vorne stellen. Zieh. Drück. 6 Sekunden. Das Zittern wird immer mehr. 4 Sekunden. Daran das Visier im Gold zu halten oder an Feinvisierung ist nun nicht mehr zu denken. 3 Sekunden. 2,5 Sekunden. 2 Sekunden. Der Klicker fällt immer noch nicht. Jetzt ist es sch… egal. Löse einfach. Eins tief. Jürgen wie machst Du das nur?

Wechsel zu Team II. Jetzt hieß es Langenpreising gegen den BSV. Nun hatte auch Team II Pech, 199:181 Ringe. Ausgeglichener Punktestand 4:4. Und Pause.

Nach der Kaffee- und Essenspause hieß es Kräfte und Konzentration zu sammeln um möglichst die nächsten Punkte einzusammeln. Der Gegner oder besser die Gegnerinnen waren die Frauen der SG Hörlkofen. Wir konnten das Match mit 199:196 Ringen für uns entscheiden. Punktestand nun 6:4.

Wenn es mal schlecht für einen läuft, dann bleibt es auch dabei. Vor der ersten Passe stellte ich fest, dass sich der Griff meines Bogen gelockert hatte. Dank Jürgens Hilfe, der durch die Halle zu seinem Koffer sprintete, mit Imbusschlüsseln bewaffnet zurückkam, gelang es mir den Griff festzuziehen. Ingo hatte so glaube ich mich erinnern zu können, zwischenzeitlich den ersten Pfeil geschossen …

Für Team II stand nun das letzte Match des Tages an: die BSG Ebersberg. Robert war wie fast immer unzufrieden mit einzelnen Passen: immer nur 8er, warum schiesse ich im Training besser? Fabian dagegen konnte zufrieden sein. Er kam fast immer mit einem Grinsen von der Startlinie zurück. Er konnte wahrlich stolz auf seine Leistung sein. Da Zeitprobleme wie ich sie hatte, für Jürgen ein Fremdwort sind, konnte Ebersberg mit 185:182 Ringen geschlagen werden. Punktestand nun 8:4.

Im letzten Match des Wettkampftages musste Team I gegen den BS Dachau antreten. Wir konnten abermals die 200er Schallgrenze knacken und schlugen Dachau mit 202:168 Ringen.

Am Ende lagen wir Punktgleich mit dem BSV Taufkirchen/Vils mit 10:4 auf Platz 3. Der Rückstand auf Platz 2 beträgt nur 23 Ringe. Den ersten Platz belegte Hallbergmoos mit 12:4 Punkten.

Mein persönliches Fazit: das mit dem Zeitdruck und den nur mehr 10 Sekunden Zeit musst Du trainieren. Unbedingt. Ist gar nicht so einfach an Position 3 zu schiessen. Ingo als Mannschaftsmitglied kann uns allen ganz viel Selbstvertrauen geben. Seine Tipps sind viel viel wert. Der Griff wird vor dem Wettkampf sicherheitshalber nochmal nachgezogen. Passiert mir nie wieder. Hut ab vor Johanna, was sie momentan alles für den BSV leistet ist das sprichwörtliche Gold wert. An Fabians Schiessstil und seiner Leistung hat sie – so denke ich – einen sehr großen Anteil. Nicht zu vergessen Robert und Jürgen, die beide wertvolle Teammitglieder sind. Und last but not least: Heiner der immer dafür sorgte, dass die Mappe zu jeder Zeit am rechten Ort war.

Ich denke, ich spreche im Namen aller aus der Mannschaft: unser Wiggerl hat gefehlt. Es ist wirklich schade, dass er nicht dabei sein konnte. Wiggerl hat uns zu unserem Ergebnis per WhatsApp gratuliert und versprochen nicht aufzugeben und im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Noch was: Danke an Fabian für die Fotos.

Alle ins Gold
Uwe